Teufelskreis Fettleber: Das Gesundheitsrisiko steigt deutlich
Die Leber kann zwar über ihren normalen kleinen Fettspeicher hinaus im Falle des Falles überschüssiges Fett einlagern, doch ist sie für die Fettspeicherung in größerem Umfang nicht geschaffen. Die chronische Leberverfettung bleibt daher nicht ohne Auswirkungen.
Die Zuckerabgabe der Leber erfolgt normalerweise nur während längerer Nüchternphasen – insbesondere während des Schlafens – und wird sehr präzise durch Insulin reguliert. Mit zunehmender Verfettung der Leber kann jedoch auch sie das Insulinsignal nicht mehr richtig wahrnehmen. Die Leber wird insulinresistent.
Die Zuckerabgabe kann nicht mehr präzise reguliert werden und verläuft von nun an unkontrolliert. Dies äußert sich vor allem in einem erhöhten morgendlichen Nüchternblutzucker.
Der erhöhte Nüchternblutzucker löst eine dramatische Verkettung aus: Der Tag beginnt bereits mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Wenn nun noch Marmeladenbrote, süße Teilchen oder ein Fruchtsaft zum Frühstück folgen ...
Dieser Teufelskreis führt zu einer äußerlichen und innerlichen Verfettung
... kommt der Teufelskreis so richtig in Schwung: noch mehr Zucker im Blut, noch mehr Insulinausschüttung, noch mehr Umwandlung von Zucker in Fett, noch mehr Organ-Verfettung – vor allem der Leber – und eine Verstärkung der Insulinresistenz.
Mit der Zeit verfetten alle Organe in der Bauchhöhle und häufig auch die Bauchhöhle selbst. Sichtbar wird dies durch einen auffällig strammen, prallen Bauch, wobei der restliche Körper oftmals sogar recht schlank erscheint.
Doch Vorsicht, es handelt sich keineswegs nur um ein kosmetisches Problem, denn: je praller der Bauch – desto höher das Typ-2-Diabetesrisiko.
Fettleber heute – Typ-2-Diabetes morgen
Der ständige Beschuss mit Fett und dessen Speicherung können insbesondere für die Bauchspeicheldrüse fatale Folgen haben. Sie verliert nicht nur ihre Fähigkeit zur Feinregulierung, ihre fettbeladenen Zellen entzünden sich auch und die wichtigen Insulin produzierenden Zellen, die beta-Zellen, gehen nach und nach zugrunde. Die Konsequenz: insulinpflichtiger Typ-2-Diabetes.
Die Fettleber steht im Zentrum weiterer Erkrankungen
Neben einem Typ-2-Diabetes gibt es weitere enge Verbindungen mit Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Nieren- und Knochenerkrankungen.
Der Zusammenhang ist denkbar einfach: Nach der Leber und der Bauchspeicheldrüse können auch Herz, Nieren und sogar Knochen Fett einlagern. Darüber hinaus kann eine Fettleber aufgrund ihrer zentralen Rolle im Fettstoffwechsel zu schlechten Blutfettwerten führen und damit das Risiko für Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) erhöhen.
Eine entzündete Leber kann im gesamten Körper Entzündungsprozesse fördern und auch das Blutgerinnungssystem bleibt nicht verschont: Das Blut kann leichter verklumpen und es entstehen schneller Blutgerinnsel.
Alle Störungen zusammen erhöhen das Herz- und Schlaganfall-Risiko massiv.