Insulinresistenz: Wenn die Zellen „taub“ werden
Von einer Insulinresistenz spricht man, wenn die Körperzellen nicht mehr richtig auf das Insulinsignal reagieren.
Gehören auch Sie zu den Menschen mit vorwiegend sitzender Tätigkeit, die sich zudem in ihrer Freizeit nicht ausgiebig körperlich betätigen? Dann verbrauchen auch Ihre Muskeln sehr wenig Kohlenhydrat-Treibstoff. Ihre körpereigenen Zuckerspeicher in der Muskulatur und in der Leber bleiben dadurch nahezu dauerhaft gefüllt.
Mit der Zeit stumpfen Muskulatur und Leber zusehends gegen das Insulinsignal ab und nehmen kaum noch Zucker auf. Man bezeichnet sie dann als insulinresistent.
… mit schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit
Werden weiterhin viele kohlenhydrat- bzw. zuckerhaltige Lebensmittel verzehrt, kommt die Bauchspeicheldrüse irgendwann nicht mehr nach mit der enormen Insulinproduktion und -ausschüttung. Die Insulin-produzierenden Zellen sind nicht nur erschöpft, sie gehen auch nach und nach zugrunde.
In der Folge kommt es zu einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel mit der Konsequenz Typ-2-Diabetes. Gleichsam ist die Insulinresistenz ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wenn auch das Fettgewebe an seine Grenzen stößt
Der hohe Insulinspiegel aktiviert zusätzlich Gene in Ihrer Leber. Diese wandelt nun höchst effektiv Kohlenhydrate in Fett um. Ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem besteht, wenn nun auch die körpereigenen Fettspeicher – das Fettgewebe – an ihre (Aufnahme-)Grenzen stoßen. Denn neben zu viel Zucker und zu viel Insulin schwimmt nun auch zu viel Fett im Blut.
... die Leber nimmt die Opferrolle ein
Die Leber muss nun dieses Problem lösen. Sie nimmt vermehrt Fett auf und wandelt den überschüssigen Zucker verstärkt in Fett um. Davon speichert sie so viel wie ihr möglich ist in Form von Fetttröpfchen, der kleinstmöglichen Speicherform. Die Leber verfettet zusehends – man spricht nun von einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD).
Das Heimtückische an der NAFLD: Diese Erkrankung bleibt meist lange unentdeckt, denn die Leber leidet still und heimlich.